Integriertes Graduiertenkolleg im SFB 815
Das Graduiertenkolleg des SFB 815 war von Beginn an ab dem 01.01.2009 ein integrierter und integrativer Teil des SFB 815. Insgesamt haben 84 Promovierenden (davon 21 Studierende der Medizin) am Programm teilgenommen. Während der Laufzeit haben 57 Promovierende (davon 7 MDs) ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen (44 weiblich, 13 männlich), wobei ein großer Anteil der Promovierenden der dritten Förderperiode erst nach dem offiziellen Ende des SFBs ihre Promotion abgeschlossen haben.
Die Anbindung an das Graduiertenkolleg wurde allen Nachwuchswissenschaftlern, die in Projekten des SFBs tätig waren, unabhängig der Quelle der Finanzierung ermöglicht und empfohlen. Somit wurde im Kolleg immer eine kritische Masse von mehr als 20 Graduierten, die gleichzeitig am Programm teilnahmen, erreicht. Medizinische Doktoranden wurden hierbei für ein Jahr assoziiert und nahmen an allen Veranstaltungen teil. Termine des GRK wurden so gelegt, dass sie mit den Pflichtveranstaltungen des Medizinstudiums nicht kollidierten. Medizinstudierende, die studienbegleitend promovieren, nahmen somit wie Vollzeitpromovierende an den Veranstaltungen des GRK teil und erhielten die Möglichkeit ihre Projekte zu präsentieren. Im Folgenden ist das erfolgreiche Studienprogramm dargestellt. Aus der Evaluation der Graduierten und dem Feedback der PIs muss geschlossen werden, dass das Graduiertenkolleg ein wichtiger Pfeiler des Erfolgs von SFB 815 war. Viele Kollaborationen im SFB wurden durch die intensiven Interaktionen der Graduierten und die häufigen Treffen initiiert.
Sprecher
Prof. Dr. Ralf Brandes
Goethe-Universität Fachbereich Medizin
Institut für Kardiovaskuläre Physiologie
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt
Email:
Sprecherin
Prof. Dr. Irmgard Tegeder
Goethe-Universität, Fachbereich Medizin
Institut für Klinische Pharmakologie
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt
Email:
Koordination
Dr. Pamela Finsterseifer
Goethe-Universität Fachbereich Medizin
Institut für Kardiovaskuläre Physiologie
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt
Email:
Studienprogramm
Das Studienprogramm des Graduiertenprogramms setzte sich aus den folgenden Säulen zusammen:
- Ein vierzehntätig stattfindendes Graduiertenkollegseminar (1 SWS)
- Ein vierzehntätig stattfindendes Graduiertenkolloquium (1 SWS)
- Methodenpraktika (1,5 SWS, 2x jährlich)
- Eine jährliche Summerschool (0,5 SWS)
- Die SFB-eigenen Vortragsreihe „Seminars in Redox-Signaling“ (1 SWS)
Die Säulen hatten dabei unterschiedliche Funktionen, wobei sämtliche Einheiten in Englisch abgehalten wurden, um eine Vertiefung und Verfestigung der Englischkenntnisse zu ermöglichen. Das integrierte Graduiertenkolleg war dabei in die Graduiertenschule BIOMED-FIRST (www.firstgradschool.de) und die Graduiertenakademie GRADE (www.grade.uni-frankfurt.de) der Goethe-Universität integriert, so dass hier die Studierenden zusätzlich am First-Core-Curriculum teilnehmen und aus dem umfangreichen Programm von GRADE profitieren konnten.
Das Graduiertenkollegseminar war im Wesentlichen eine Vorlesungsreihe durch lokale Dozenten mit anschließender Diskussion. Hier wurden ausgehend von grundsätzlichen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens, über allgemeine methodische Aspekte, Themen der Redox-Regulation im Allgemeinen sowie im Speziellen behandelt. In dieser Vortragsreihe wurden ebenfalls wissenschaftlich-ethische Aspekte diskutiert. Vertiefende Veranstaltungen sind im FRIST-Kern-Curriculum und werden über GRADE angeboten (http://www.first-gradschool.de/course-catalog/index.php, http://www.grade.uni-frankfurt.de/050_Training_Programme/index.html). Diese Aspekte wurden daher nicht vom integrierten Graduiertenkolleg angeboten.
Im Graduiertenkolloquium berichteten jeweils zwei studentische Mitglieder des Kollegs über ihr Projekt, wobei je nach Projekt hier die Darstellung als Projektplanung, Zwischenbericht oder Abschlussbericht erfolgt. Bei der Veranstaltung, die von den Graduierten selbständig organisiert und moderiert wurde, waren die PIs des SFB 815 anwesend und können sich so über den Projektfortschritt informieren und an der Diskussion teilnehmen. Das Kolloquium ist somit ein wichtiges Forum für die Schaffung von Zusammenarbeiten.
Pro Jahr bot jedes Teilprojekt des SFBs ein Methodenpraktikum an, das einen spezifischen methodischen Aspekt abdeckte. Die Graduierten wählten nach Beratung durch ihre Betreuer und Bedarf ein bis zwei Kurse aus. Naturwissenschaftliche Doktoranden mussten insgesamt mindestens vier Kurse absolvieren, medizinische Doktoranden mindestens zwei, wobei es keine Rolle spielt, ob es Methodenkurse oder „SoftSkill“-Kurse über FIRST/GRADE sind. Die Mehrzahl unserer Absolventen besuchten weit mehr als 4 Kurse.
Die Summer School, die ab dem 2. Jahr des SFBs jährlich stattfand (außer 2020), hat neben den üblichen Aspekten des Networkings die Aufgabe, einen jährlichen Statusbericht zu erfragen. Um eine intensive Diskussion zu ermöglichen, erfolgt diese Darstellung als Postervortrag. Neben diesen Elementen ist eine wichtige Aufgabe der Summerschool die Vermittlung von grundsätzlichen Fähigkeiten wissenschaftlicher Arbeit. Hierzu gehörten Kurse im Abstract schreiben, Projektplanung, Präsentationstechniken, Bioinformatik und Paper-Analyse, die in Kleingruppen (ca. 6-7 Graduierte / PI) vermittelt wurden.
Wie bei den anderen Veranstaltungen auch bestand bei der SFB-eigenen Vortragsreihe mit nationalen und internationalen Spitzenforschern “Seminars in Redox-Signaling“ für die Graduierten Teilnahmepflicht. Im Anschluss an die Veranstaltung war den Graduierten in einem Get together die Möglichkeit der Interaktion mit den Sprechern geboten, so dass sie die Möglichkeit hatten, mit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenkommen.
Bewährt haben sich außerdem Thesis Committees, die in der zweiten Förderperiode eingeführt wurden. Sie sind ein sehr starkes Mittel über unabhängige externe Kollegen den Promotionsfortschritt kritisch zu begleiten und so um Fehlentwicklungen frühzeitig aufzuzeigen. Die Ergebnisse dieser Sitzungen wurden schriftlich festgehalten und in Kopie den Graduierten übergeben. In Zusammenarbeit mit den Graduierten wurden darüber hinaus mögliche Kongressbeiträge diskutiert, wobei es das Ziel war, was auch bei den meisten Kandidaten erreicht wurde, ab dem 2. Jahr je nach Qualität der Daten, mindestens einen jährlichen Kongressbesuch außerhalb Frankfurts gerne auch international zu ermöglichen.